DAS TÖTEN DES ZEUGNISSES

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Zitate nach der Standard-Lutherbibel der Deutschen Bibelgesellschaft in der revidierten Fassung von 1984; Copyright (C) 1985 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart
Übersetzt von Winfried Bostelmann; Stand: 07. Juni 2004

Wir lesen im elften Kapitel des Buches der Offenbarung, daß das christliche Zeugnis bekämpft, überwunden und getötet wird. Während die Heiligen aus den Städten der Erde durch Gewalt vertrieben werden, wird das eigentliche Überwinden des Zeugnisses durch die Verführung zu sündigen geschehen. Die Welt wird so sehr mit Bösem angefüllt werden, daß viele von jenen, die die außergewöhnliche Salbung der letzten Tage getragen hatten, versucht und fallen werden. Die Liebe der Mehrheit wird erkalten.

Die Schwierigkeit der letzten Tage wird nicht die Trübsal oder Verfolgung sein, obwohl diese überhandnehmen werden. Die tödliche Gefahr wird die weite Verbreitung der Sünde sein.


Inhaltsverzeichnis

Sodom
Ägypten
Jerusalem


DAS TÖTEN DES ZEUGNISSES

Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen kämpfen und wird sie überwinden und wird sie töten. Und ihre Leichname werden liegen auf dem Marktplatz der großen Stadt, die heißt geistlich: Sodom und Ägypten, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde. (Offenbarung 11, 7-8)
Und weil die Ungerechtigkeit überhandnehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten. (Matthäus 24, 12)

In früheren Schreiben haben wir die Gründe dargelegt, warum wir meinen, daß die beiden Leuchter des elften Kapitels des Buches der Offenbarung Christus und Seine Heiligen sind. Sie werden, in einer noch nie dagewesenen Salbung, das Zeugnis vom Kommen des Himmelreiches auf die Erde tragen. Ihre Botschaft wird die des ersten Jahrhunderts sein: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.” Sie werden Kranke gesund machen, Teufel austreiben, Tote auferwecken und ebenso Plagen über die Erde bringen, welche die Kräfte des kommenden Zeitalters darstellen—Kräfte, die ausgeübt werden, während das Königreich mit Heftigkeit auf die Erde eingeführt wird.

Das Zeugnis wird während der ersten Hälfte der prophetischen „Woche” gegeben werden. Während der zweiten Hälfte der „Woche” wird das Zeugnis bekämpft, überwunden und getötet werden. Offensichtlich kann Christus nicht überwunden und getötet werden, und es gibt keine Macht in den Himmeln oder auf der Erde, welche die Heiligen von Gottes Liebe trennen kann.

Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. (Römer 8, 38-39)

Aber das Zeugnis kann in der Tat bekämpft, überwunden und getötet werden. Dies ist bereits in den Vereinigten Staaten von Amerika geschehen. Während es eine Fülle an christlichem Dienst in Amerika gibt, ist das Zeugnis der Person, des Willens, des Weges und des ewigen Planes Gottes in Christus überwunden worden. Die christliche Religion ist im Überfluß vorhanden, aber sie hat keine ausreichende moralische oder geistliche Kraft, um unsere Regierung und Bürger zu veranlassen, Ehrfurcht vor dem allmächtigen Gott oder Seinem Christus zu haben.

Wir sind durch die Schlichen des Satans überwunden worden und bemerken noch nicht einmal, daß wir verbrannt worden sind.

Das Durcheinander in Washington, D.C., während dies geschrieben wird (1999), reflektiert die moralische und geistliche Schwäche der christlichen Kirchen. Unser Leuchter ist wegen unseres sündigen Verhaltens entfernt worden, unserer Nichtbefolgung der Gebote Jesu Christi und Seiner Apostel.

Aber lehrt die Bibel, daß das Zeugnis in den letzten Tagen überwunden werden wird? Ja, sie tut es. An mehreren Stellen.

Zuerst werden wir einige Stellen aufzählen, die von dem Überwinden der Heiligen sprechen. Dann werden wir die drei Wege beschreiben, durch welche die Zeugnis-gebenden Heiligen überwunden werden—die drei Wege, die durch Sodom, Ägypten und Jerusalem symbolisiert werden.

Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seinen eigenen Begierden gereizt und gelockt. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. (Jakobus 1, 14-15)

In Hinsicht auf das Überwinden der Heiligen:

Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen. (Offenbarung 13, 7)

Würdest Du glauben, daß die Heiligen bezwungen werden könnten? Sie können, und sie sind es in der gegenwärtigen Stunde in den Vereinigten Staaten geworden.

Die irreführende Dispensations-Lehre lehrt, daß sich alle derartige Stellen auf die Juden beziehen. Dies ist absolut falsch. Es gibt nur einen Ölbaum, nur einen Samen Abrahams, nur ein heiliges Volk. Der Ölbaum begann bei Abraham, setzte sich bei den Söhnen Jakobs fort und ging dann auf Jesus Christus und jene über, die Teil Christi sind, einschließlich Juden und Nichtjuden. Die Bibel ist bezüglich des einen Samen Abrahams absolut eindeutig.

Die Dispensations-Lehre ist in ihren Annahmen falsch und zerstörerisch in ihrer Auswirkung auf die Christen. Sie sollte in Gesamtheit aufgegeben werden, auch nicht nur eine Spur ihrer irrigen Ideen übriglassend, weil ihre Vorstellungen wie Sauerteig durchdringen und die Gläubigen von der Wahrheit Gottes wegführen. Diese Lehre ist einfach nicht biblisch, und ihre Teilung von Gottes Volk in Nichtjuden und Juden, in zwei Samen Abrahams, ist nur ein Beispiel für ihre Fähigkeit, in die Auslegung des Alten und Neuen Testamentes Verwirrung zu bringen.

Weitere Aussagen betreffend des Überwindens der Heiligen durch den Antichristen sind folgende:

Und ich sah das Horn kämpfen gegen die Heiligen, und es behielt den Sieg über sie, bis der kam, der uralt war, und Recht schaffte den Heiligen des Höchsten und bis die Zeit kam, daß die Heiligen das Reich empfingen. (Daniel 7, 21-22)

Der Antichrist wird das Göttliche Zeugnis vernichten, bis der Herr wiederkommt und das Böse mit dem Glanz Seines Erscheinens vernichtet.

Die werden Strafe erleiden, das ewige Verderben, vom Angesicht des Herrn her und von seiner herrlichen Macht, wenn er kommen wird, daß er verherrlicht werde bei seinen Heiligen und wunderbar erscheine bei allen Gläubigen, an jenem Tage; denn was wir euch bezeugt haben, das habt ihr geglaubt. (2. Thessalonicher 1, 9-10)

Nebenbei, das obige zeigt, wie wir vom Antichristen erlöst werden, nicht durch eine unbiblische vor-adventliche „Entrückung”, sondern durch das Kommen Jesu Christi in Seiner Kraft und Majestät.

Und noch einmal:

Und ich hörte den Mann in leinenen Kleidern, der über den Wassern des Stroms stand. Er hob seine rechte und linke Hand auf gen Himmel und schwor bei dem, der ewiglich lebt, daß es eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit währen soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen. (Daniel 12, 7)

„Die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat”. Das „heilige Volk” sind nicht die physischen Juden. Das heilige Volk, die Heiligen, sind jene, die Teil Jesu Christi sind. Die heutigen Juden sind zum größten Teil anständige, religiöse Menschen. Einige von ihnen sind Agnostiker und einige, die Ultra-Orthodoxen, halten eine strikte Befolgung der Torah und des Talmud aufrecht. Keiner von diesen guten Menschen ist besonders heilig. Heilig zu sein bedeutet, aufgrund Seiner bestimmten Absichten nahe zu Gott gezogen zu werden. Seitdem Christus von den Toten auferstand, kann eine solche echte Heiligkeit nur bei Jesus Christus und denen, die Teil von Ihm sind, wahr sein.

Die Kraft der Heiligen wird vom Antichristen zerschmettert werden.

Ich glaube, daß dies die Bedeutung des folgenden Verses ist:

Denn es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit; nur muß der, der es jetzt noch aufhält, weggetan werden,… (2. Thessalonicher 2, 7)

Der Antichrist kann der Welt in seiner Fülle nicht offenbart werden, bis die Kraft der Heiligen zerschmettert worden ist.

Wir verstehen also, daß das christliche Zeugnis in den letzten Tagen durch den Antichristen bezwungen werden wird.

Nun begreifen wir, daß Satan selber nicht die Macht hat, einen Heiligen von der Liebe Gottes zu trennen. So wissen wir, daß das Bezwingen der Heiligen durch die Betrügereien der Sünde erreicht wird.

Das tote Zeugnis wird in Sodom, Ägypten und Jerusalem liegen. Dies bedeutet, daß das Zeugnis durch die Mittel der fleischlichen Lüste, der Liebe zur Welt und dem religiösen Stolz und Eigenwillen bekämpft, überwunden und getötet wird.

Dies sind die drei Mittel, die Satan angewendet hat, um das christliche Zeugnis in Amerika zu zerstören. Das gleiche Szenario wird in einem weltweiten Maßstab wiederholt werden, kurz bevor der Herr wiederkommt und dem Antichristen ein Ende macht.

Und ihre Leichname werden liegen auf dem Marktplatz der großen Stadt, die heißt geistlich: Sodom und Ägypten, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde. (Offenbarung 11, 8)

Sodom

Sodom symbolisiert die Lüste des Fleisches, die sinnlichen Wünsche des Menschen. Nicht gerettete Menschen wandeln entsprechend ihrer sinnlichen Wünsche. Zahlreiche christliche Menschen verhalten sich entsprechend ihrer sinnlichen Wünsche, wobei sie damit verdeutlichen, daß die Kraft der Erlösung nicht in ihnen wirkt. Obwohl sie die „vier Schritte der Erlösung” gegangen sind, sind sie geistlich tot. Am Tage der Auferstehung werden sie die Verwesung ernten, obwohl sie in zahlreichen christlichen Kirchen vor dieser nicht gewarnt werden. Die Schrift kann nicht gebrochen werden!

Kein Mensch, der entsprechend seinen oder ihren sinnlichen Wünschen lebt, kann ein gültiges, ewiges Zeugnis der Person Gottes, Seines Willens, Seines Weges und Seines ewigen Plans in Jesus Christus geben. Der Antichrist hat diesen Gläubigen überwunden.

Nur jene Gläubigen, die entsprechend des Geistes Gottes leben, sind gerettet und tragen die Göttliche Frucht und erfahren das ewige Leben in ihrer Persönlichkeit.

Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben. (Römer 8, 13)

Gilt der obige Vers für den Christen? Ja, nach allen akzeptierten Prinzipien der biblischen Auslegung.

Warum wird es dann nicht öfter in Amerika gepredigt? Ich weiß es nicht.

Irret euch nicht! Gott läßt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten. (Galater 6, 7-8)

Gilt der obige Vers für den Christen? Ja, nach allen akzeptierten Prinzipien der biblischen Auslegung.

Warum wird es dann nicht öfter in Amerika gepredigt? Ich weiß es nicht. Es scheint mir, daß es für die Gläubigen wichtig wäre zu verstehen, daß sie, wenn sie entsprechend ihrer sinnlichen Natur leben, am Gerichtstag die Zersetzung ernten werden.

Offenkundig sind aber die Werke es Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben. (Galater 5, 19-21)

Gilt der obige Vers für den Christen? Ja, nach allen akzeptierten Prinzipien der biblischen Auslegung.

Warum wird er dann in Amerika nicht so gepredigt, als ob er Teil des inspirierten Textes sei? Wie kann irgendein vernünftiger Student behaupten, daß er—bezogen auf den Kontext—nicht an Christen adressiert sei?

Die Bibel sagt, daß, wenn wir als Christ entsprechend unserer sinnlichen Natur leben, entsprechend „Sodom”, wir nicht das Himmelreich ererben werden. Dies ist ebenso wahr wie Johannes 3, 16. Keine Menge an „Gnade” oder Barmherzigkeit kann möglicherweise das unabänderliche Wort des Lebendigen Gottes durch den Apostel Paulus ändern.

Die Kirchen von Amerika sind in vielen Fällen moralisch und geistlich mittellos, weil wir nicht das ganze Wort Gottes predigen und lehren.

Waren die Kirchen des ersten Jahrhunderts in demselben Zustand? Ja.

Denn ich fürchte, wenn ich komme, finde ich euch nicht, wie ich will, und ihr findet mich auch nicht, wie ihr wollt, sondern es gibt Hader, Neid, Zorn, Zank, üble Nachrede, Verleumdung, Aufgeblasenheit, Unordnung. Ich fürchte, wenn ich abermals komme, wird mein Gott mich demütigen bei euch, und ich muß Leid tragen über viele, die zuvor gesündigt und nicht Buße getan haben für die Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung, die sie getrieben haben. (2. Korinther 12, 20-21)

Implizierte Paulus, daß ein solches Verhalten nichts ausmachen würde, da sie „aus Gnaden gerettet” waren?

Ich habe es vorausgesagt und sage es abermals voraus—wie bei meinem zweiten Besuch, so auch nun aus der Ferne—denen, die zuvor gesündigt haben, und den anderen allen: Wenn ich noch einmal komme, dann will ich nicht schonen. (2. Korinther 13, 2)

Paulus übergab zumindest ein Mitglied der korinthischen Kirche dem Satan, auf daß sein Fleisch verdorben und er selber als ein nackter Geist am Tage des Herrn gerettet werden möge.

Es gibt drei Wege, auf denen jeder Sohn Gottes, jeder Zeuge Gottes, vom Satan versucht wird. Diese werden als Sodom, Ägypten und Jerusalem—der Stadt, wo der Herr gekreuzigt wurde—beschrieben. Dies sind die Mittel, durch welche der Antichrist die Kraft der Heiligen in den letzten Tagen des Kirchenzeitalters zerschmettern wird.

Bis zu diesem Punkt haben wir Sodom besprochen—das Leben, das in den sinnlichen Begierden unseres Fleisches und unserer Seele gelebt wird.

Der Herr Jesus wurde vom Teufel in diesem Bereich der Persönlichkeit versucht.

Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein. Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 6, 13): „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.” (Lukas 4, 5-8)

In einer übernatürlichen Art und Weise war der Herr in der Lage, die Königreiche der Welt zu sehen. Wir wissen aus der Geschichte und von der gegenwärtigen Stunde, daß auf den höchsten Ebenen der Regierung, in demokratischen, kommunistischen, sozialistischen und feudalen Systemen, die Werke Sodoms im Überfluß vorhanden sind: sexuelle Unmoral, Unreinheit und Ausschweifung; Götzenverehrung und Zauberei; Haß, Uneinigkeit, Eifersucht, Wutanfälle, selbstsüchtiger Ehrgeiz, Meinungsverschiedenheiten, Parteihader und Neid; Trunkenheit, Orgien und dergleichen.

Entsprechend unseren sinnlichen Begierden zu leben bedeutet, den Satan anzubeten. Es ist der Bereich der Freuden des Fleisches und der Seele.

Jesus erinnerte den Satan, daß uns geboten worden ist, allein Gott anzubeten und Ihm zu dienen, niemanden und nichts anderen.

Es ist heutigentags für einen Christen nicht ungewöhnlich, durch eine lüsterne oder romantische (verschleiert lüsterne) Anziehungskraft eines Mitgliedes des gegenseitigen Geschlechts vom rechten Weg abgebracht zu werden. Diese Anziehungskraft ist so stark, daß normalerweise anständige Ehemänner und Ehefrauen ihre Ehegatten und Kinder verlassen, um mit einer selbstsüchtigen Person von geringer Integrität zusammenzuleben. Manches Mal geben Christen einer solchen Verführung nach. Indem sie dies tun, versündigen sie sich gegen Gott und betrügen jene, die ihnen vertraut haben. Sie verlassen das, was in den kommenden Zeiten so kostbar wie Schätze gewesen wäre.

Der Satan hat das Zeugnis vieler in Amerika dadurch ruiniert, indem er sie mit den Lüsten des Fleisches verführte. Dies ist ein Mittel, durch welches der Antichrist am Ende des Kirchenzeitalters das christliche Zeugnis bekämpfen, überwinden und töten wird.

Der Herr Jesus, in einer Wüste ohne menschliche Annehmlichkeiten stehend, überwand die Anziehungskraft des Fleisches und der Seele. Wenn wir Ihn anrufen werden, wird Er es uns ermöglichen, das zu überwinden, was uns von unserem engen Wandel mit dem Herrn wegziehen würde.

Ägypten

Die Wurzel der vorherigen Versuchung, Sodom, ist unser Wunsch nach Anbetung und Freude. Die Wurzel von Ägypten ist unsere Bereitschaft, das Überleben und die Geborgenheit in der Welt anstatt vom Herrn zu suchen.

Die wahren Christen (nicht alle Kirchengänger) sind vom Herrn aus der Welt herausgerufen worden. Sie sind in der Welt, aber nicht von der Welt. Wenn sie sich entschließen, in das Weltsystem verwickelt zu werden, verlieren sie ihr Zeugnis. Der Satan hat zahlreiche Christen dadurch verführt, daß er ihnen die Reize der Welt, insbesondere in Amerika, präsentierte.

Aber das Weltsystem ist das System des Antichristen, und es ist der Feind Gottes und Christi.

Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. (1. Johannes 2, 15)

Wir dürfen unser Vertrauen einfach nicht in das Weltsystem setzen. Es wird uns im Stich lassen, wenn wir ihm vertrauen, uns sicher und zufrieden zu erhalten.

Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehaßt; denn sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. (Johannes 17, 14)

Unser Königreich ist nicht von dieser Welt. Wir sind durch den Heiligen Geist bevollmächtigt worden, von dem Sühnetod und der siegreichen Auferstehung des Herrn Jesus Christus Zeugnis zu geben. Wir müssen der Welt, im Namen Jesu, gebieten, Buße zu tun, da das Himmelreich bald vom Himmel kommen wird. Wir müssen aus den Menschen der Welt, so wie der Herr es führt, Jünger machen und sie drängen, die Gebote Christi und Seiner Apostel zu halten. Wir müssen alle, die willig sind, an den Herrn Jesus zu glauben, in Wasser taufen.

Aber es gibt eine Mauer, die jeden wahren Heiligen von den Menschen der Welt trennt. Es ist die Mauer, die das neue Jerusalem umgibt. Wir dürfen nicht versuchen, der Welt angenehm zu sein oder an ihrem Geist teilzuhaben.

Die zwei Zeugen quälen jene, die auf Erden leben. Das Göttliche Zeugnis weist stets die Wege der Welt zurück. Der große Auftrag befiehlt uns, Jünger zu machen und sie zu lehren, den Worten Christi und Seiner Apostel zu gehorchen. Wir jedoch tun dies nicht. Wir versuchen, „Seelen zu retten” und Kirchen zu bauen.

Es gibt einen sehr großen Unterschied zwischen dem Tragen des Zeugnisses und dem „Retten von Seelen”. Ein wahres Zeugnis zu tragen beinhaltet, Gottes Forderungen nach Buße und einem göttlichen Leben aufrechtzuerhalten.

Der Verkünder, der versucht, „Seelen zu retten”, tendiert dahin, sich der Welt als jemand zu nähern, der ein Programm verkauft, an das er glaubt. Aus diesem Grunde wird er nicht die Forderungen Christi vorlegen, weil er Angst hat, Menschen zu verschrecken.

Wir können ein wahres Zeugnis geben und bis heute noch niemanden „gerettet” haben.

Auf der anderen Seite können wir zehntausend Menschen „gerettet” haben und kein wahres Zeugnis tragen.

Wir müssen zur Bibel zurückkehren und tun, was Christus geboten hat, das heißt, Jünger zu machen und sie zu lehren, das zu praktizieren, was Er und Seine Apostel lehrten.

Ich vermute, daß wir in den moralischen Verfall, den wir mit unserer Lehre der „bedingungslosen Gnade” haben, geraten sind, weil wir versuchen „Seelen zu retten” anstatt Zeugnis zu geben.

Der Herr hat uns nicht mit Seinem Geist bevollmächtigt, um „Seelen zu retten”, sondern um Seine Zeugen zu sein.

Wenn wir uns daran machen, „Seelen zu retten”, tendieren wir dahin, uns der Welt anzuschließen und die Forderungen der Jüngerschaft herunterzuschrauben. Wir versuchen, so viele Menschen wie möglich zu „gewinnen”, genau genommen aber nicht für Christus, sondern für unsere Religion.

Elia und Elisa waren ausgezeichnete Beispiele für das, was Gott mit einem Zeugnis meint.

Haben sie „Seelen gerettet”? Nicht im gewöhnlichen Sinne. Aber bis zur gegenwärtigen Stunde tragen sie ein ewiges Zeugnis der Heiligkeit Gottes. Gottes wahre Zeugen tragen in Ewigkeit Zeugnis von Seiner Person und Seinem Willen.

Simson war ein kraftvoller Zeuge des Gottes Israels bis sein Harr geschnitten wurde, was das Ende seiner Trennung von der Welt als ein Nasiräer bedeutete. So stimmt es auch, daß, sobald eine christliche Kirche Teil der lokalen Gemeinde wird, sie ihren Leuchter, Ihr Zeugnis gegenüber der Welt, verliert.

Es gibt keinen Weg, auf dem wir gleichzeitig Teil des Weltsystems sein und von Gott zeugen können.

Der Antichrist tötet das Zeugnis, indem er es dahin lockt zu glauben, es könne mit der Welt auf freundschaftlichem Fuße stehen. Amerika würde es besser gehen, wenn die christlichen Kirchen endlich verstehen, daß es für sich genommen keine „christliche Nation” ist, und daß der Geist der Welt in Amerika die Christen bekämpfen wird und versuchen, sie zu überwinden, wenn sie jemals beginnen sollten, Gerechtigkeit zu leben und zu predigen, anstatt die Gnade, den Himmel und eine nicht schriftgemäße „Entrückung vor der Trübsal” zu predigen.

Wir müssen bezüglich der Gerechtigkeit, der Selbstbeherrschung und des kommenden Gerichts mit den „Felixen” (Anmerkung des Übersetzers: bezieht sich auf Apostelgeschichte 24) dieser Welt vernünftig reden anstatt von der Gnade, den Himmel und der Entrückung vor der Trübsal in ihr Ohr zu säuseln.

Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht. (Lukas 8, 14)

Wir Christen von Amerika müssen anfangen wahrzunehmen, daß es für den Göttlichen Samen, Christus, möglich ist, in uns empfangen zu werden, aufzukeimen, zu wachsen zu beginnen und dann durch die Sorgen, den Reichtum und die Freuden des Lebens getötet zu werden. Wenn dies geschieht und wir nicht die Frucht hervorbringen, nach der Gott Ausschau hält, werden wir aus dem Weinstock, aus Christus herausgeschnitten werden. Das ist das Ende unseres Zeugnisses von Gott.

Ihr Abtrünnigen, wißt ihr nicht, daß Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein. (Jakobus 4, 4)

Alles, was von der Welt ist, die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Stolz des Lebens ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Dinge, die von Menschen hoch geschätzt werden, sind häufig eine Abscheulichkeit in Gottes Augen. Wenn wir das Zeugnis vom baldigen Kommen des Himmelreiches auf die Erde tragen wollen, dann müssen wir uns selber vom Geist der Welt trennen.

Der Herr Jesus war die unnahbarste Person, die jemals auf Erden gelebt hat. Er war absolut unberührbar, soweit die römische Herrschaft und die lokalen Gemeinden betroffen waren. Er betete des Nachts und brannte hell des Tages. Kein Mensch hat jemals die Welt in demselben Ausmaß beeinflußt wie Jesus von Nazareth. Dennoch, obwohl Er in der Welt war, war Er definitiv nicht von der Welt. Laßt uns Seinem Beispiel folgen.

Darum „geht aus von ihnen und sondert euch ab”, spricht der Herr; „und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein”, spricht der allmächtige Herr. (Jesaja 52, 11; Hesekiel 20, 41; 2. Samuel 7, 14). (2. Korinther 6, 17-18)

Die in der obigen Stelle angesprochenen Menschen waren Christen. Sie mußten etwas tun, nachdem sie Christus als ihren Erlöser angenommen hatten. Sie mußten aus den Praktiken der Welt herauskommen und getrennt sein. Unter dieser Bedingung würde Gott ihr Vater sein.

Der Kern des Themas bezüglich der Versuchung durch Ägypten, wie wir sagten, ist jener, unser Überleben und unsere Geborgenheit in der Welt zu finden. Dies ist unterschiedlich zu Sodom, welches die Anbetung der Lüste und Freuden des Fleisches und der Seele symbolisiert. Natürlich wirken diese zwei menschlichen Wesenszüge aufeinander ein.

Die Priorität in den Gedanken der weltlichen Menschen ist, sich ausreichend Nahrungsmittel zum Essen zu verschaffen und, in solch einer reichen Nation wie Amerika, danach zu streben sicherzustellen, daß es stets ausreichend zu essen geben wird. Als Folge dessen häufen die Menschen mehr Geld an als sie brauchen. Sie wollen ihre Nahrungsmittel und ihr Obdach sicherstellen, ohne auf den Herrn vertrauen zu müssen. Dies ist der Grund, warum der einzige Gott, den Jesus erwähnte, der Mammon war, der Gott der Reichtümer, der ein Konkurrent des wahren Gottes sei.

Der wahre Gott verspricht uns unsere Nahrungsmittel und unser Obdach. Mammon verspricht uns unsere Nahrungsmittel und unser Obdach. Deshalb müssen wir zwischen Gott und dem Mammon wählen.

Das Geld spielt in der Welt des Antichristen eine äußerst wichtige Rolle, so wie wir es heute schon in Amerika sehen. Wir Amerikaner können uns nicht einmal eine Wirtschaft vorstellen, die nicht auf einem beträchtlichen Geldfluß basieren würde. Wir beten das Geld an, ob wir es nun wahrnehmen oder nicht.

Der Teufel aber sprach zu ihm: Bist Du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, daß er Brot werde. Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben (5. Mose 8, 3): „Der Mensch lebt nicht allein vom Brot.” (Lukas 4, 3-4)

Vor einigen Jahren war das sogenannte „Wohlstands-Evangelium” unter amerikanischen Christen populär. Der Gedanke war, daß der Gläubige seinen Glauben an Gott nutzen sollte, um viel Geld zu erwerben und reich zu werden. Dies ist das genaue Gegenteil des Rates der Bibel.

Wir sind so weit von Gottes Wort weggekommen, daß wir durch Lehren, die das Gegenteil von der Lehre der Bibel sind, in die Irre geführt werden können.

Nein, wir müssen alle unsere Gott-gegebenen Gaben nicht darauf fokussieren, Steine in Brot zu verwandeln. Gott hat verheißen, für unsere materiellen Bedürfnisse zum Überleben und zur Geborgenheit zu sorgen, wenn wir Ihn und Seine Gerechtigkeit suchen werden.

Jesu Antwort an den Satan wurde aus dem 5. Buch Mose genommen.

Und gedenke des ganzen Weges, den dich der HERR, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf daß er dich demütigte und versuchte, damit kundwürde, was in deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. Er demütigte Dich und ließ dich hungern und speiste dich mit Manna, das du und deine Väter nie gekannt hatten, auf daß er dir kundtäte, daß der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht. (5. Mose 8, 2-3)

Der Zeuge Gottes muß sich von seiner Verwicklung mit dem Weltsystem abwenden und lernen, in seinen täglichen Bedürfnissen und Wünschen auf Gott zu vertrauen. Es mag geschehen, daß wir in der Zukunft ernsthafte ökonomische Schwierigkeiten in den Vereinigten Statten haben werden. Wenn dies geschieht, werden sich die Bürger in wilde Bestien verwandeln, während sie nach ihrem Gott, ihrem Geld, schreien.

Der wahre Heilige und Zeuge Gottes wird an jenem Tag auf den Herrn sehen und sich auf jene Psalmen verlassen, die verheißen, daß wir in der Zeit der Bedrängnis und Hungersnot geschützt und ernährt werden. Dies wird ein kraftvolles Zeugnis der Treue Gottes sein.

Aber jene Gläubigen, welche darauf bestanden haben als Teil des amerikanischen Lebensstiles zu leben, werden in jener Stunde kein Zeugnis haben, das sie geben könnten. Sie werden sich heftig stoßen und mit den übrigen der Bürger schreien.

Der Antichrist hat in ungezählten Gelegenheiten einen von Gottes Zeugen heruntergezogen, bis er im Dreck der Welt wühlte, versuchend reich zu werden, so daß er, wenn er alt würde, nicht auf Gott zu vertrauen haben müßte.

Eine der Hauptwaffen des Antichristen, während er das Göttliche Zeugnis der letzten Tage bekämpft, überwindet und tötet, wird die Verführung sein, mit dem Weltsystem auf freundschaftlichem Fuße zu leben. Dies ist der Grund, warum die Kirche in Laodizea reich ist und nichts braucht.

Der Antichrist wird viele prominente christliche Führer in seine Regierung bringen und sich selber als ein Freund der Kirchen zeigen. Aber in seinen Augen sind die Feuer der Hölle. Der gegenwärtige amerikanische Präsident besucht eine christliche Kirche, den Eindruck vermittelnd, daß er ein Christ sei. Dennoch merken Viele, daß er kein göttliches Leben lebt. Er trägt kein wahres Zeugnis von Jesus Christus. Dies ist um so bedauerlich, weil die arabischen Nationen, die Chinesen und die Russen sowohl den Präsidenten als auch unsere Nation als Beispiele dafür ansehen, was es bedeutet, ein Christ zu sein.

Kannst Du erkennen, wie der Antichrist das Zeugnis in Amerika zerstört hat, obwohl das Land voll von der Predigt des Evangeliums ist?

Jerusalem

Sodom hat mit den Lüsten unseres Fleisches und unserer Seele zu tun, dem Verlangen, die Freuden des Satans anzubeten.

Ägypten stellt unsere Liebe zur Welt dar, unsere Bereitschaft, Geborgenheit und Überleben im Weltsystem zu suchen, anstatt in der Treue des Herrn.

Jerusalem steht für unseren Wunsch, unser eigener Gott zu sein. Dies ist das charakteristischste Kennzeichen des Satans, des Antichristen und des Falschen Propheten.

Wie ich es verstehe, stellt der Antichrist den Eigensinn im politischen Bereich dar. Der Falsche Prophet stellt den Eigensinn im religiösen-geistlichen Bereich dar. Der Falsche Prophet wird den Antichristen in den letzten Tagen unterstützen. Dies bedeutet, daß selbstsüchtige Christen eine selbstsüchtige Regierung unterstützen werden. Somit werden dort zwei gewaltige Mächte auf der Erde sein. Aber diese zweiköpfige Führerschaft kann nicht andauern. Schließlich wird Babylon die Große, die Mensch-orientierte, institutionelle Religion, die ihr Hauptquartier an der Seite des alten Babylon hat, durch Feuer von der säkularen Herrschaft verbrannt werden ehe der Herr wiederkommt.

Von meinem Standpunkt aus stehen die Menschen der Pfingstbewegung an einem Scheideweg. Niemals zuvor in der Geschichte haben so viele christliche Gläubige eine so große Kenntnis der Gaben und geistlichen Ämter des Geistes Gottes gehabt.

Im Symbolismus des Alten Testamentes wird Pfingsten durch den Leuchter in der Stiftshütte dargestellt; ebenso auch durch das Pfingstfest, dem vierten der sieben Feste des Herrn.

Wenn wir bei Pfingsten angelangt sind, am Leuchter sozusagen, sind wir auf halbem Wege zwischen dem Beginn unsers Heils und der Fülle unserer Heils.

Wenn wir bei Pfingsten ankommen, haben wir das Heil durch das Sühneblut und ebenso durch die Gemeinschaft des Geistes Gottes erlebt.

Eine weitere große Plattform der Erlösung verbleibt, und diese dritte Plattform ist der Grund für die zwei, welche ihr vorangehen. Die dritte Plattform ist der Bereich der Erlösung, in welchem wir dem Himmelreich erlauben, so in uns hineinzukommen, daß Gottes Wille und nicht der unserige in jedem Aspekt unseres Denkens, Sprechens und Handelns ausgeführt wird.

Wir können unsere Gaben und Ämter des Geistes behalten (da sie frei gegeben sind) und dennoch nicht zum Räucheraltar, dem nächsten Mobiliar nach dem Leuchter, vorwärtsdrängen. Dies bedeutet, daß wir unseren eigenen Willen und das eigene logische Denken behalten, während wir von den Gaben Gottes Gebrauch machen. Es erinnert einen in einer gewissen Art an den verlorenen Sohn, der das Erbe verlangte, damit er es ausgeben könnte, wie immer er es wollte.

Du kannst die Entscheidung sehen, die sich uns stellt. Sollen wir unsere geistlichen Fähigkeiten nehmen und zu Jesus Christus zurückkehren, damit Er uns nutzen kann, wie immer Er es wünscht oder sollen wir die Bibel lesen, herausfinden, was wir denken, daß wir tun sollen, und dann weitermachen, um was auch immer für religiöse Werke zu tun, die uns gefallen?

Von dem, was in den pfingstlich-charismatischen Kreisen geschieht, denke ich nicht, daß sich die Leiter und Gläubigen dessen auch nur bewußt sind, daß wir auf den Herrn warten sollen, um Weisung zu erhalten. So viele versuchen, für sich selber das Beste herauszuholen.

Es finden gigantische Konferenzen in verschiedenen Teilen der Welt statt. Aber ich fühle mich bei vielen von ihnen nicht wohl. Ich habe den Eindruck, daß die Führer entsprechend dem vorgehen, was sie meinen, daß der Herr es wolle (vielleicht etwas, was Er ihnen vor vielen Jahren sagte), was sie aber gerade jetzt nicht von Ihm hören. Sie nehmen es als gegeben hin, daß sie ihre Gaben nutzen sollen, um die Welt zu retten und zu heilen.

Ich glaube, daß eine solche eigenwillige Beschäftigung mit den Dingen des Geistes der Falsche Prophet ist, wenngleich der Falsche Prophet eines Tages in einem einzelnem Individuum veranschaulicht werden mag; genauso wie die Eigenanbetung des Antichristen in vielen Menschen erscheint, aber eines Tages in einem einzelnem Individuum veranschaulicht werden mag.

Satan möchte wie Gott sein, aber hat nicht vor, den Willen Gottes zu tun. Der Satan ist die äußerste Ausdrucksweise des Eigensinns und der Ich-Bezogenheit, welche die Quelle aller Sünde sind. Die Sünde des Eigensinns ist die Grundlage aller anderen Sünde.

Suchst Du jeden Tag des Herrn Willen? Ich tue es. Ich glaube, daß er von mir will, daß ich diese Worte niederschreibe, andernfalls würde ich sie nicht niederschreiben.

Satan will Gott sein, und wir alle wollen Gott sein, bis wir die Tür unserer Persönlichkeit öffnen und dem wahren Gott und Seinem Sohn, Jesus Christus, erlauben, auf dem Thron unserer Persönlichkeit zu sitzen.

Alle Menschen werden durch die Lust versucht. Alle Menschen werden durch die Liebe zu den Dingen der Welt versucht. Alle Menschen werden damit versucht, ihren eigenen Willen behalten zu wollen. Der Herr Jesus Christus wurde in allen diesen drei Bereichen versucht und bestand die Prüfungen glänzend.

Denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten. (Matthäus 27, 18)

Kannst Du erkennen, daß es nicht Sodom war, die Lüste des Fleisches, oder Ägypten, die Liebe zur Welt, was Jesus tötete? Es war Neid. Warum waren die Hohenpriester und Ältesten neidisch? Sie waren neidisch, weil sie versuchten, entsprechend ihrem eigenen logischen Denken und ihrem eigenen Willen ein religiöses Werk zu verrichten. Wenn sie auf Gott gehört hätten, wie es Jesus und Johannes der Täufer taten, dann würden sie ihren eigenen Christus nicht ermordet haben.

Warum tötet Israel seine Propheten? Weil die Propheten auf Gott hören, während Israel das Gesetz des Mose befolgt, ohne auf Gott zu hören.

Manchmal befolgen wir heute die Bibel, ohne auf Gott zu hören.

Wie viele große Pläne zur Errettung von Seelen werden heutzutage gemacht, weil Männer und Frauen meinen, sie wüßten, was der Herr will. Sie sind wie die Pharisäer, absolut gutmeinend, aber sie werden den Christus des Herrn töten, wo auch immer sie Ihn finden.

Sie würden gegen diesen Gedankengang heftig protestieren. Das würden auch die Pharisäer tun!

Die Lust tötete Jesus nicht, obwohl Lust das Zeugnis zerstören kann. Die Liebe zur Welt tötete Jesus nicht, obwohl die Liebe zur Welt das Zeugnis zerstören kann. Es war religiöser Eigensinn, der nach dem Blut des Sohnes Gottes rief. Denke einmal darüber danach!

Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’ s erhalten. (Lukas 9, 23-24)

Die einzige Art und Weise, in der wir unser Leben retten können ist, es in Jesus Christus zu verlieren. Dies schließt auch unser religiösen Leben und unseren Wunsch zu verkündigen mit ein. Wir können keine ewige Frucht bringen, bis wir willig sind, als ein Same in den Boden zu fallen und zu sterben. Unser persönliches Kreuz, unser persönliches Gefängnis, ist der Boden, in welchen wir fallen und sterben.

Und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! (Lukas 22, 42)

Was war der „Kelch” Jesu? Es war der entsetzliche Gedanke, von Gott getrennt zu sein, während Er die Sünden der Welt trug. Die einzige Garantie, die Jesus hatte, daß die Gemeinschaft mit Seinem Vater jemals wiederhergestellt werden würde, war die Treue Gottes. Dies ist auch unsere Garantie, aber manchmal ist es schwierig, Gott völlig zu vertrauen, besonders dann, wenn wir mit dem Verlust all dessen, was wir uns wünschen, konfrontiert werden.

Wir werden nicht aus einem solch bitteren Kelch trinken müssen wie jenem von Jesus, es sei denn wir werden zur rechten Hand Christi in Seinem Königreich eingesetzt werden; und selbst dann wird es sich nicht dem Grauen des Kelches annähern, von welchem Jesus trank.

So unfaßbar es sein mag, so wurde Jesus Christus im Gehorsam dem Vater gegenüber vollkommen gemacht, während Er auf der Erde litt. Offensichtlich kann eine solche Tiefe der Selbstlosigkeit und des Gehorsams nicht erworben werden, während wir im geistlichen Reich sind.

Denn es ziemte sich für den, um dessentwillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind, daß er den, der viele Söhne zur Herrlichkeit geführt hat, den Anfänger ihres Heils, durch Leiden vollendete. (Hebräer 2, 10)
So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. (Hebräer 5, 8)

Die ursprüngliche Sünde der Engel war die Rebellion gegen Gottes Willen. Der Herr Jesus mußte kommen und diesen Ungehorsam durch das Demonstrieren eines totalen Gehorsams im Angesicht der Zerstörung von allem Wünschenswerten umkehren—vielleicht der dauerhaften Zerstörung von allem Ihm Wünschenswerten, das heißt, Seiner Gemeinschaft mit dem Vater.

Der Herr Jesus vollendete diese Umkehrung herrlich.

Nun muß jeder Sohn Gottes, jeder künftige Herrscher über die Werke der Hände Gottes, denselben nicht in Frage stellenden Gehorsam beweisen. Entweder praktizieren wir dem Vater gegenüber strikten Gehorsam in jedem Aspekt unserer Persönlichkeit und unseres Verhaltens oder wir werden nicht mit Jesus herrschen. So einfach ist das.

Und so müssen wir, die wir im Pfingsten sind, einen weiteren Schritt tun. Wir müssen unsere Gaben und Ämter und alles andere zu Jesu Füßen legen und unseren Platz am Kreuz einnehmen. Wir mögen von der Mehrheit der Christen, die annehmen, daß ihre fleischliche Selbstsucht vom Herrn akzeptiert sei, verschmäht werden. Aber Christus Selber wurde von den Führern Israels verschmäht, warum also sollte es bei uns anders sein? Laßt uns im Gefängnis bleiben, bis der Herr bereit ist, uns die Krone des Lebens zu geben. Laßt uns den Kelch bis zum letzten Tropfen leeren, indem wir ausrufen, nicht mein, sondern dein Wille geschehe. Dies ist nur unser vernünftiger Dienst als Söhne des Höchsten.

Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich von hier hinunter; denn es steht geschrieben (Psalm 91, 11-12): „Er wird seinen Engeln deinetwegen befehlen, daß sie dich bewahren. Und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.” Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt (5. Mose 6, 16): „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.” (Lukas 4, 9-12)

Was ist die Prüfung der Zinne? Es ist jene, unseren Willen gegen den Willen Gottes zu setzen und somit Gott auf die Probe zu stellen.

Wir hören heutzutage „Gehe hinaus und tue große Dinge für Gott”. Der Gedanke dabei ist, Gott auf die Probe zu stellen. „Fordere Ihn heraus, deine Bemühungen zu unterstützen”. „Baue ein gewaltiges Gebäude, welches du dir nicht leisten kannst, und fordere Gott heraus, das Geld hereinzuschicken”. „Kündige eine große Heilungs-und Wunderkampagne an und fordere Gott heraus, zu kommen und Wunder zu wirken”. „Wage es, ein Daniel zu sein!” „Springe in die Höhle des Löwen und fordere Gott heraus, dich zu retten”. „Hebe eine Klapperschlange auf”. „Fordere Gott heraus, dich davor zu bewahren, gebissen zu werden”.

„Wenn es in der Bibel steht, dann hat es Gott gesagt”. „Gehe hinaus und beweise Gott”. „Stelle Gott auf die Probe und siehe, ob Er nicht für dich Sein Wort hält.”

Alles dies ist Vermessenheit. Es wird das Zeugnis des Geistes genauso töten, wie es die Lust und die Weltlichkeit tun. Die Menschen werden dich anstatt Jesus sehen. Das Brot, welches du den Hungrigen brichst, wird sauer sein und nach deiner fleischlichen Persönlichkeit riechen.

Wenn wir das elfte Kapitel des Buches der Hebräer lesen, welches eine langgezogene Definition dessen ist, daß „der Gerechte aus Glauben leben wird”, so sehen wir nicht einen einzigen Fall von jemandem, der versucht, Gott zu beweisen. Vielmehr sehen wir nicht-ehrgeizige Menschen, die dem gehorchten, was Gott ihnen auftrug zu tun. Dort ist auch nicht eine Spur des heutigen anmaßenden Glaubens, des Herausfordern des Herrn, „große Dinge zu tun”.

Gott sprach bei vielen Gelegenheiten und in vielen Wegen durch die Propheten zu den Vätern. Die Propheten sprachen nicht mit Gott und sagten Ihm, was Er tun solle. Gott sprach zu den Propheten. Es ist Gott, Der Sein Werk initiiert.

Wir müssen alles von diesem religiösen Ehrgeiz aus unserem Leben herausbekommen. Der Herr sitzt nicht im Himmel, abwartend zu sehen, ob wir es wagen, Ihm zu vertrauen, indem wir uns selber in eine ausweglose Situation bringen. Er sagte, Er würde Seine eigene Kirche auf dem Fels gründen, der Er selbst ist. Er wird genau das tun, aber Er muß jemanden haben, der solange auf Ihn warten wird, wie es dauert, Seine Stimme zu hören—fünfzig oder sechzig Jahre, wenn nötig!

Aber dann wirst du von der Mauer heruntergerufen werden. „Komm herunter und sprich mit uns. Du mußt unsere Ansichten hören. Komm herunter von dem Kreuz. Beweise, daß du wirklich ein Sohn Gottes bist. Tu etwas—irgend etwas –, aber hänge dort nicht einfach herum.”

Ein jeder weiß, was du tun solltest, genauso wie sie wußten, was Hiob tun sollte.

Die Wahrheit ist, daß sich jeder irrt. Sie erraten Gottes Willen, aber sie kennen ihn eigentlich nicht.

Die Frage ist, hat Gott wirklich einen Plan? Führt Er ihn aus? Weiß Er, was Er tut? Oder wartet Er auf uns, um den Stier bei den Hörnern zu packen und in einer Art von Bemühung damit anzufangen, Seelen vor der Hölle zu erretten und Sein Königreich zu bauen? Liegt es an Gott oder liegt es an uns? Bleiben die Dinge in einem Stillstand, solange bis wir agieren?

Ich denke, daß viele christliche Führer und Menschen antworten würden: „Es ist an uns, den ersten Schritt zu tun, und dann wird Gott antworten und uns helfen.”

Ich glaube, die Bibel antwortet: “Gib deinen Leib als ein lebendiges Opfer dar, bis du Gottes Willen beweist, und dann sei sorgsam mit dem, was Er dir gibt, bescheiden und höflich agierend, entsprechend dem Glauben, der dir gegeben ist.”

Manchmal sage ich zu dem Herrn: „Es ist Deine Erde, Deine Kirche, Dein Tempel, Deine Braut, Dein Königreich. Ich bin dankbar, Dir zu dienen, wie auch immer Du es führst, aber ich lege nicht meine eigene Hand an die Arbeit. Du führst Deinen Willen aus und gewährst mir Freude für den Tag.”

Entweder Gott weiß und sorgt, oder Er hat uns das Programm überlassen. Was ist es nun? Was lehrt die Schrift? Wir müssen das Werk allein lassen und auf Gott warten, wenn wir hoffen, über Pfingsten hinaus zur Ruhe Gottes, zur Fülle unserer Erlösung, zu gelangen. Solch ein geduldiges Warten auf den Herrn erfordert Glaube und Vertrauen und Erfahrung darin, die Fallen der Passivität und der weltlichen Verstrickung zu vermeiden, nicht wahr?

Die Hohenpriester und Ältesten warteten nicht auf den Herrn um Weisung. Dies ist der Grund, warum sie ihren Christus ermordeten.

Sodom ist unser Verlangen, unsere Vergnügungen anzubeten. Ägypten ist unser Überleben und unsere Geborgenheit in dem antichristlichen Weltsystem. Jerusalem ist unser Verlangen, unser eigener Gott zu sein, nach geistlicher Kraft zu greifen und das zu erreichen, was wir meinen, erreicht werden sollte.

Der Satan wirkt durch diese drei Aspekte unserer Persönlichkeit, um das Göttliche Zeugnis zu bekämpfen, zu überwinden und zu töten. Das, was der Satan möglicherweise nicht durch Kraft erreichen kann, erreicht er dadurch, daß er uns mit einer oder mehrerer dieser Neigungen versucht.

Wer ist unter euch, der den HERRN fürchtet, der der Stimme seines Knechts gehorcht, der im Finstern wandelt und dem kein Licht scheint? Der hoffe auf den Namen des HERRN und verlasse sich auf seinen Gott! Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet und Brandpfeile zurüstet, geht hin in die Glut eures Feuers und in die Brandpfeile, die ihr angezündet habt! Das widerfährt euch von meiner Hand; in Schmerzen sollt ihr liegen. (Jesaja 50, 10-11)

Jeder Sohn Gottes muß in diesen drei Bereichen geprüft werden: den Lüste und Leidenschaften des Fleisches und der Seele; der Tendenz, für das Überleben und die Geborgenheit nach der Welt zu sehen; und der Versuchung, Gott herauszufordern, „im Glauben hinauszugehen” und zu versuchen, irgendeine Arbeit im Himmelreich zu verrichten, ehe er oder sie es vom Herrn gehört hat. Er muß alle diese drei Prüfungen durchlaufen, wenn er zusammen mit Christus, wenn Er wiederkommt, erscheinen soll.

Wir haben nicht die Weisheit und Kraft in uns selber, um irgend etwas von ewigem Wert im Himmelreich zu tun. Aber es gibt eine Sache, die wir tun können. Wir können uns selber dem Herrn Jesus geben und Ihn bitten, uns in Seinem Willen zu leiten, während wir in der Zwischenzeit treu das tun, was auch immer uns zu tun bestimmt worden ist.

Es macht überhaupt nichts aus, ob wir irgend etwas in der religiösen Welt schaffen, was andere Menschen sehen können. Aber es macht enorm viel aus, daß wir uns selber jeden Tag in einer Position halten, den Herrn Jesus zu hören und Ihm zu gehorchen.

Laß andere die „großen Dinge” tun. Du und ich werden ununterbrochen vor dem Herrn warten, indem wir auf die Stimme hören, die allein den Willen des Vaters kennt. Da ist Ruhe. Dann, wenn Er von uns verlangt, eine große Sache zu tun, sind wir bereit. Wenn Er lediglich verlangt, daß wir treu beten, sind wir für diese Rolle genauso bereit. Es ist stets das, was auch immer Er will.

Dann, wenn wir Ihn sehen, werden wir hören „Gut gemacht, du tüchtiger und treuer Knecht. Geh hinein zu deines Herrn Freude”.

Aber wenn wir darauf bestehen, die Dinge des Herrn zu nehmen und mit ihnen loszustürmen, indem wir sie ohne Seine Führung an die Welt verteilen, werden wir schließlich in einer Sackgasse angelangen. Hoffentlich werden wir dann, wie der verlorene Sohn, zur Besinnung kommen und zu unseres Vaters Haus zurückkehren.

Vielleicht werden wir alt und verbittert werden, erschöpft von unseren Versuchen, das zu schaffen, was ein Loblied geworden wäre, wenn wir auf die Wahl des Herrn für den richtigen Zeitpunkt gewartet hätten.

Was auch immer Er dir sagt, tue es. Laß Ihn deine Gedanken und Handlungen regieren. Verwickele dich nicht in das von ehrgeizigen Menschen geschaffene Durcheinander, sei es in dem säkularen oder religiösen Bereich.

Weil dies Volk verachtet die Wasser von Siloah, die still dahinfließen, und in Angst zerfließt vor Rezin und dem Sohn Remaljas,… (Jesaja 8, 6)

Was auch immer Er dir sagt, tue es. Laß Ihn deine Gedanken und Handlungen regieren. Suche die Wasser von Siloah, die ruhig und sanft dahinfließen. Genieße die grünen Auen. Sein Joch ist sanft und Seine Last leicht.

Vielleicht denken andere Menschen nicht, daß du sehr wichtig seist. Aber du wirst Jesus haben, und das ist alles, was wirklich wichtig ist.

(“Das Töten Des Zeugnisses”, 4252-1)

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